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Kulturzentrum Burg Egeln

Die von Wasser umflossene Niederungsburg am östlichen Stadtrand von Egeln wurde 1207 erstmalig als Besitz des Kloster Gernrode erwähnt und 1250 von den Edlen von Hadmersleben erobert. Der bekannteste Vertreter des Geschlechtes war Otto von Hadmersleben der mit der Gräfin Jutta von Blankenburg verheiratet und nach dem Chronisten Leuckfeld immer zu einer Fehde bereit war. Er ließ den Ort von einer starken Mauer mit 2 Stadttoren umgeben und ver-stärkte die Verteidigungsanlagen der Burg. Im Jahre 1259 gründeten Jutta und Otto von Hadmersleben in “ihrer Stadt Egeln” das Kloster Marienstuhl. 166 Jahre regierten die Herren von Hadmersleben in der Herrschaft Egeln, bis sie 1416 mit dem Grafen Kurt von Egeln im Mannesstamme ausstarben. Da die Grafen von Hadmersleben zu Egeln, 1375 mit den Grafen von Barby- Mühlingen eine Erbverbrüderung abschlossen, kam Egeln nun über die Grafen von Barby- Mühlingen in den Händen des Magdeburger Domkapitels und wurde als Sommerresidenz und Tafelgut genutzt. Ab 1430 begann eine umfangreiche Phase des Umbaus und der Erweiterung der Burganlage. Die zum Schloss gehörenden Dörfer, Lände-reien und die Stadt Egeln wurden Domkapitularisches Amt und von einem Amtmann der auch die höhere Gerichtsbarkeit ausübte, verwaltet. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg mehrfach von Schweden und Kaiserlichen belagert und auch eingenommen. 1631 schenkte der schwe-dische König Gustav Adolf dem Generalfeldmarschall Johann Banèr für seine Verdienste in der Schlacht von Breitenfels die Ämter Hadmersleben und Egeln, 1632 bezog Banér mit seiner Familie die Burg Egeln. Nach dem Westfälischen Frieden wurde die Burg preußische Domäne und als Pachtgut an verdiente Offiziere vergeben, die auch die Funktion eines königlichen Amtmannes ausübten. Hierbei ist vor allen Dingen die Familie Wilhelm und Friederike Wahn-schaffe zu nennen, die in den schwierigen Zeiten der napolionischen Kriege Inhaber des Amtes Egeln waren. Neben den wechselnden Besatzungen, bei denen zeitweilig bis zu 200 Soldaten einquartiert und beköstigt werden mußten, waren auch solche berühmten Personen wie Königin Luise von Preußen, Graf Bernadotte, Graf Murat und General Blücher mit ihrem Gefolge zu Besuch. Nach 1945 war die Anlage Volkseigenes Gut, das Interesse für den Erhalt der histori-schen Gebäude jedoch gering, so das eine Periode des zunehmenden Verfalls begann. 1987 gelang es dem Egelner Uhrmacher Hans Grube den Direktor des Gutes für die “Aktion Wasser-burg” zu gewinnen und somit einen Stadtratsbeschluß zu verhindern den bereits verlandeten Burggraben gänzlich mit Bauschutt zu verfüllen. Auf sein Betreiben wurden ab 1991 der Bergfried und das Torhaus restauriert und beherbergen seit 1993 das Egelner Museum für Vor- und Früh- sowie Stadtgeschichte. Im Oktober 1995 kam die Burganlage in den Besitz der Stadt Egeln. Der im gleichen Jahr gegründete Förderverein Wasserburg Egeln e.V. versucht die Burg im Zusammenwirken mit der Stadt Egeln langfristig zum kulturellen Zentrum der Region auszubauen. Auf der Oberburg entstanden bisher eine Freilichtbühne, das Kreativzentrum des Förderver-ein, eine Malschule und ein Kellertheater. Im Museumsfoyer, im Torhaus der Oberburg, ist seit 1998 ein Eheschließungszimmer eingerichtet, die anschließende Hochzeitsfeier kann im Kellergewölbe der Burg ausgerichtet werden. Im Obergeschoß des Herrenhauses befindet sich die Burgherberge mit 3 Doppelzimmern und 1 Einzelzimmer. Ein historisches Café lädt ebenfalls zum Verweilen ein.

Wegbeschreibung:

Egeln befindet sich inmitten des Städtedreieck Aschersleben, Halberstadt Magdeburg und an dem Knotenpunkt der Bundesstraßen B81 /B180

Adresse:

Kulturzentrum Burg Egeln
Wasserburg 6
39435 Egeln
(03 92 68) 3 08 61 fon
eMail an Kulturzentrum Burg Egeln